Heizung erneuern – Kosten, Förderungen und gesetzliche Vorgaben

Die Erneuerung einer Heizungsanlage ist eine bedeutende Investition, die sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile bieten kann. Mit den zunehmenden gesetzlichen Anforderungen zur Reduzierung von CO₂-Emissionen und den steigenden Energiepreisen gewinnt das Thema immer mehr an Relevanz. In diesem umfassenden Leitfaden erfahren Sie alles, was Sie zur Erneuerung Ihrer Heizung wissen müssen: von den gesetzlichen Vorgaben über die verschiedenen Heizungssysteme und ihre Kosten bis hin zu den aktuellen Fördermöglichkeiten. 

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1. Gesetzliche Vorgaben 

1.1 Gebäudeenergiegesetz (GEG) und die 65%-Regel 

Seit dem 1. Januar 2024 gilt in Deutschland das geänderte Gebäudeenergiegesetz (GEG). Dieses schreibt vor, dass neu eingebaute Heizungen in Neubaugebieten zu mindestens 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. In Bestandsgebäuden tritt diese Regelung schrittweise in Kraft, abhängig von der Wärmeplanung der jeweiligen Kommune. Spätestens bis Mitte 2026 (in Großstädten) oder 2028 (in kleineren Kommunen) müssen Eigentümer diese Vorgaben einhalten. 

1.2 Austauschpflicht für alte Heizungen 

Laut GEG besteht für Heizungen, die älter als 30 Jahre sind, eine Austauschpflicht. Dies betrifft insbesondere Öl- und Gasheizungen mit Standardtechnik. Brennwert- und Niedertemperaturkessel sind von dieser Regelung ausgenommen. 

1.3 CO₂-Bepreisung und Klimaschutzmaßnahmen 

Zusätzlich zur GEG-Regelung steigt die CO₂-Bepreisung kontinuierlich, was fossile Energieträger teurer macht. Dies soll den Umstieg auf klimafreundliche Alternativen beschleunigen. 

2. Fördermöglichkeiten 

2.1 Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) 

Die Bundesregierung fördert den Umstieg auf klimafreundliche Heizsysteme durch verschiedene Zuschüsse und Kredite: 

2.2 KfW-Kredite 

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zinsgünstige Kredite für Heizungsmodernisierungen an. Diese lassen sich mit den BAFA-Zuschüssen kombinieren. 

2.3 Regionale Förderprogramme 

Zusätzlich zu den Bundesprogrammen bieten viele Bundesländer, Städte und Gemeinden weitere Zuschüsse an. Ein Blick auf die jeweiligen Förderdatenbanken kann sich lohnen. 

3. Kosten der Heizungsmodernisierung 

Die Kosten für eine neue Heizungsanlage variieren stark je nach gewähltem System, Gebäudetyp und Installationsaufwand. 

3.1 Kostenübersicht nach Heizungsart  

Heizungsart 

Kosten (inkl. Installation) 

Gasbrennwertheizung 

6.000 – 12.000 EUR 

Ölbrennwertheizung 

8.000 – 15.000 EUR 

Wärmepumpe 

15.000 – 30.000 EUR 

Pelletheizung 

20.000 – 25.000 EUR 

Hybridheizung 

10.000 – 20.000 EUR 

Fernwärmeanschluss 

5.000 – 10.000 EUR 

3.2 Laufende Betriebskosten 

Während fossile Heizungen in der Anschaffung günstiger sind, können sie durch steigende Energiepreise langfristig höhere Betriebskosten verursachen. Wärmepumpen oder Pelletheizungen bieten oft günstigere und stabilere Brennstoffpreise. 

4. Vor- und Nachteile verschiedener Heizsysteme 

4.1 Gasbrennwertheizung

Vorteile:

Günstige Anschaffungskosten 

Hohe Effizienz 

Kompakte Bauweise 

Nachteile:

 

Abhängigkeit von Gaspreisen

Nur mit erneuerbaren Energien GEG-konform

4.2 Wärmepumpe 

Vorteile:

Nutzung kostenloser Umweltenergie

Geringe Betriebskosten

Hohe Fördermöglichkeiten

Nachteile:

 

Hohe Investitionskosten

Abhängig von guter Dämmung und Fußbodenheizung für maximale Effizienz

4.3 Pelletheizung 

Vorteile:

Nachwachsender Brennstoff

CO₂-neutral

Hohe Förderungen

Nachteile:

 

Hoher Platzbedarf für Pelletlager

Wartungsaufwand

4.4 Hybridheizung 

Vorteile:

Kombination aus fossiler und erneuerbarer Energie

Übergangslösung mit niedrigen Kosten

Nachteile:

 

Weiterhin teilweise Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen

5. Schritte zur Heizungsmodernisierung 

5.1 Energieberatung

Vor der Investition in eine neue Heizung ist eine Energieberatung sinnvoll. Diese hilft, das effizienteste System für das Gebäude zu finden und Fördermöglichkeiten optimal auszuschöpfen. 

5.2 Vergleich von Angeboten 

Einholen von mindestens drei Angeboten verschiedener Anbieter sorgt für eine bessere Preisübersicht. 

5.3 Fördermittel beantragen 

Vor der Beauftragung muss die Förderung bei BAFA oder KfW beantragt werden, um von den Zuschüssen zu profitieren. 

5.4 Installation und Abnahme 

Nach Genehmigung kann der Einbau erfolgen. Eine Fachfirma muss die Anlage anschließend abnehmen und einstellen. 

Die Erneuerung der Heizung ist eine Investition in die Zukunft. Mit den neuen gesetzlichen Vorgaben, den umfangreichen Förderungen und den langfristigen Einsparmöglichkeiten lohnt sich die Umstellung auf erneuerbare Energien mehr denn je. Eine fundierte Beratung, sorgfältige Planung und die Nutzung der Fördermöglichkeiten können die Kosten erheblich reduzieren und den Wechsel erleichtern. 

Die Rahmenbedingungen und gesetzlichen Förderungen ändern sich ständig. Für den neuesten Stand schreiben Sie uns unter energieberatung@heimwerte-verwaltung.de